Amour marocain Aufmacher
Afrika Offroad

Amour marocain – Marokko zum Jahreswechsel

Geplante Route

Geplante Route und Tracks

Wie lange ist es her, das letzte Mal in Marokko? Mehrere Jahre sind es wohl schon. Zuletzt waren wir 2010 in diesem schönen Land. Es ist Zeit mal wieder hinzufahren. Auslöser der Idee war eigentlich Peter.
Wir haben uns durchs Geocachen kennengelernt und über die Jahre immer Kontakt gehalten. Peter hat das „Marokkofieber“, will heißen: Er war einmal da und will wieder hin :-).
Ja, das geht vielen so. Marokko ist ein tolles Land. Es gibt viel zu entdecken, die Landschaft ist so abwechslungsreich und großartig das man selbst nach mehrmaligen Reisen nie sagen kann alles gesehen zu haben. Zum Jahreswechsel sollte der Plan dann umgesetzt werden.
Ute und ich hatten etwas mehr Zeit und fuhren noch vor Weihnachten los. Mit Peter trafen wir uns dann in Boudnib kurz nach Weihnachten.

Doch immer der Reihe nach!
Brücke von Millau
Brücke von Millau

Um nach Marokko zu kommen, muss man ja erstmal durch Europa. Von unserem Westerwald bis nach Algeciras in Andalusien sind es rund 2.500 km. Dort geht dann die Fähre ab.
Nicht mehr als 5-600 km pro Tag und keine Autobahn bzw. Maut auf der Hinreise. Das war der Plan. An der Atlantikküste entlang über Portugal zu fahren war die eigentliche Idee. Doch die Wetterlage vor der Abreise sorgte dann doch dafür das wir die Mittelmeerroute wählten.

Zwei Übernachtungen in Frankreich im Formel1-Hotel, weil’s kalt war. Dann noch drei Übernachtungen in Spanien. Und da das Wetter, nachdem wir die Pyrenäen hinter uns hatten, immer besser wurde, haben wir die Nächte auch in unserem Dachzelt verbracht.

Wir sind nun in Algeciras, kaufen letzte Dinge im Supermarkt ein und holen unsere Fährtickets bei Carlos. Wenn ihr nicht wisst, wer Carlos ist, dann googelt mal nach ihm 😉
Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr auf zum Hafen. Nach dem üblichen Schlangestehen und der Verladung fahren wir endlich mit einer dreiviertel Stunde Verspätung ab. Bye Bye Europe.

In Marokko angekommen

Um 13 Uhr sind wir durch den Zoll in Tanger Med und eine Stunde später in Tetuan um dort eine SIM-Karte zu organisieren. Im zweiten Maroc-Telecom Laden klappt’s dann und wir sind wieder online. 10 GB, sechs Wochen gültig für umgerechnet 12 €, nicht schlecht :-).
Wir wollen nicht durchs Rif fahren, weil wir dort mit Belästigungen durch die Drogenhändler rechnen. Also die kurvige Variante N16 an der Küste entlang Richtung Osten. Wir übernachten heute auf einem Restaurantparkplatz. Der Fisch war ganz lecker und das Übernachten problemlos.

Wir wollen östlich, im Wüstengürtel, nach Süden zum Treffpunkt mit Peter. In der nächsten größeren Stadt Guercif versorgen wir uns mit Wasser, Brot und tauschen Geld. Dann über die ersten Pisten nach Debdou und hoch aufs Rekkam-Plateau KLICK
Die erste mehrtägige Piste OTR wartet auf uns. Vor einigen Jahren sind wir hier schon mit der KTM lang und als die Rally Dakar noch in Afrika durchgeführt wurde, sind die hier auch schon durch. Also los!

In mir werden alte Erinnerungen wach. Damals mit den Bikes … ich glaube Wegmarken von damals wiederzuerkennen. Na ja, vielleicht täusche ich mich auch. Jedenfalls ist es einsam, wie damals. Stundenlang keine Menschenseele, nur Landschaft. Herrlich, deswegen sind wir hier. Keine Enge, keine erhobenen Zeigefinger wenn wir nicht auf der Piste bleiben, … aber, kalt isses nachts.

Morgens minus Zwei, brr
Viehtränke im Nirgendwo
Viehtränke im Nirgendwo

Man kann sich hier aber auf die Sonne verlassen. Sie scheint jeden Morgen und wärmt uns schnell wieder auf. In Talsynth füllen wir unseren Tank und in Beni Tadjite KLICK gehts auf die nächste Piste.
Die Strecke kennen wir ebenfalls von früher. Allerdings wird sie wohl nicht mehr gepflegt und ist deshalb wenig befahren. Wir tuckern trotzdem weiter und werden bestraft. Die Piste ist oft weggeschwemmt und wir müssen Ausweichrouten suchen. Vernünftiges vorankommen ist kaum möglich. Wir beschließen zurückzufahren und die alternative Piste zu nehmen.
Doch auch die hält nicht, was sie anfangs verspricht 🙁 . Nach wenigen Kilometern kommt uns ein alter Toyota entgegen. Ein holpriger Plausch auf französisch und die Begutachtung unseres Pickups endet mit der Einschätzung das unser Fahrzeug „o.k.“ sei. Was er damit meint war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Alles, was wir wussten, war, dass wir zum Col du Belcassem unterwegs waren. Was soll da schon kommen? Schließlich sind wir nicht im Atlas-Gebirge!
Nun gut, seht selbst. Das Video ist zwar nicht von uns aber man sieht die „Paßstrasse“ ganz gut 😂

Nach etlichen Steinstufen, Steine suchen und unterbauen waren wir nach ca. zwei Stunden durch. Das die Schwachstelle bei unserem Ranger das Heck ist, zeigte sich wieder deutlich. Der Rampenwinkel ist hinten durch die Anhängerkupplung manchmal zu gering.

Noch wenige Kilometer und wir haben wieder Asphalt unter den Reifen. Nach vier Tagen in der Pampa fühlen wir uns etwas derangiert. Der Treffpunkt mit Peter, Boudnib,ist nicht mehr weit und wir finden dort einen guten und günstigen Campingplatz „Camping le Rekkam“ KLICK
Ein paar Tage ausspannen – Wunderbar!

Aspalt ist auch nicht schlecht
Asphalt ist auch nicht schlecht

Heute ist Weihnachten, noch ein paar Besorgungen in Boudnib, und zur Feier des Tages ein Weihnachtsmenü das man so in einem islamischen Staat sicher nicht bekommen kann: Rouladen mit Klößen, Rotkraut, und ne Flasche Sekt dazu. Na, so läßt’s sich leben.Peter ist zwischenzeitlich wieder online und schickt ne Nachricht das er morgen hier auf dem Camping aufschlagen will – sehr gut.
Die gemeinsamen Abenteuer können beginnen.Gesagt, getan. Wir begrüßen Peter und Erika früh morgens. Sie sind am Vorabend noch eingetroffen. Also ab sofort zu viert, nee eigentlich zu sechst. Da wären ja noch Kaja und Betty, die besten Hunde der Welt.

Alle Fotos unserer Marokko-Reise hier KLICK

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert