Aufmacher Oase
Afrika Offroad

Oase Remlia und Erg Chegaga

Theme Procedure every Morning. Sonne abwarten, raus aus’m Zelt, mit Betty um die Ecken, Kaffee, Frühstück, Krempel packen und dann weiter. Demnächst neue Hightligts: Oase Remlia und Erg Chegaga. Doch zuerst raus aus dem Sandfeld und auf der Piste angekommen wieder Luft nachpumpen. Hier scheint heute Hochbetrieb zu sein. Mehrere Geländewagen mit Touries drinnen überholen uns. Zeit ist Geld! Die Piste ist nun sehr abwechslungsreich und bald geht es über eine lange Schwemmtonebene zur Oase Remlia.

Danach geht es durch das Qued Rheris. Auf der Karte kann man das ganz gut erkennen. Wo es lang geht ist hier nicht immer klar, und so haben die Einwohner der Oase eine neue Einnahmequelle entdeckt.
Sie schicken die Touries in die falsche Richtung bzw. geben ihnen zu verstehen das nur sie den richtigen Weg kennen. Sie bieten sich dann zu völlig abstrusen Preisen als Führer an.

Wir sind damals mit den Motorrädern schon nicht darauf eingegangen und fahren auch jetzt ohne „Führer“ weiter auf unserem Track. Als wir das Qued erreichen fängt der Fesch-Fesch auch schon an. Wir versuchen den „besten“ Weg zu finden und kämpfen uns durch den ca. 4 km langen Track. Peter fährt sich zuerst fest. Ich kann ihn wieder herausziehen. Dann hänge ich auf einer Düne fest und muss schaufeln und die Sandbleche herausholen. Scheiß Arbeit 🙁

Doch irgendwann ist auch diese Passage geschafft und wir kommen ohne Streß und Überraschungen weiter auf der Piste gen M’hamid.

Jahreswechsel in Nirgendwo

Das Gefühl für die Zeit verliert man rasch in der Einsamkeit. Schließlich hat man ja Urlaub, kann sich treiben lassen … Stop. >>> Das Jahr geht heute zu Ende. Es ist Silvester! <<

Unser Lager schlagen wir wieder ein paar Kilometer abseits der Piste auf. Holz fürs Feuer haben wir unterwegs gesammelt. Allzu viel ist es leider nicht, und so beschließen wir gegen 22Uhr Silvester mit den Russen zu feiern. Nach einem Gläschen Sekt kriechen wir in unsere Schlafsäcke.

Neujahr! Hier merkt man nix davon. Keine abgeschossenen Raketenreste, keine leeren Sektflaschen, keine restalkoholisierten Prost-Neujahr-Sänger. Wir packen und ab auf die Piste. Nach drei Pässen und zwei Militärposten kommen wir zwanzig Kilometer vor M’hamid wieder auf Teer.

Peter kennt von seiner letzten Reise ein kleines Hotel mit Campingplatz „Carrefour des Nomades“ KLICK. Wir nehmen die Annehmlichkeiten einer festen Behausung dankbar an, duschen etc. Peter gibt abends im Restaurant einen aus. Das ist wohl die Retourkutsche dafür das er meinen Biervorrat so nach und nach stark reduziert hat 🙂
Besten Dank, war aber nicht notwendig. Wir bleiben zwei Nächte bis wir zum letzten Track im Sand, Route SMF M’hamid-Foum Zguid, aufbrechen.
Ich bin gespannt auf den Erg Chegaga den ich noch nicht kenne.

Erg Chegaga
Erg Chegaga

Der Tourismus ist zwar auch hier im Erg Chegaga angekommen, doch bei weitem noch nicht so überlaufen wie im Erg Chebbi. Wir sehen unterwegs immer wieder Geländewagen die Touries in, oder aus dem Erg transportieren. Bis nach Foum Zguid sind es zwar „nur“ 150km. An einem Tag ist das für uns nicht zu schaffen. Somit ist klar: Wir werden noch einen schönen Übernachtungsplatz im Sand finden müssen.

Tolle Piste
Piste im Erg Chegaga

Die Piste wird nun zunehmend sandig und ohne Allrad geht hier gar nix.

Zum Übernachten wollen wir unsere Ruhe und suchen abseits der Pisten einen Platz in den Dünen. Was wir nicht erwartet haben: Wir finden in unmittelbarer Nähe auch genügend Holz für’s abendliche Lagerfeuer – top!

Die letzte Nacht im Sand. Wir werden etwas wehmütig, denn langsam rückt das Ende des Marokkourlaubs näher. Noch sind wir ganz im Süden, das heißt einmal längs nach Norden an die Küste. Doch zuvor will die SMF zu Ende gefahren werden. Die letzten fünfzig Kilometer vor Foum Zguid ziehen sich wie Kaugummi. Die Piste ist extrem steinig, schlecht und Wellblech hat’s auch noch. Wir sind froh als wir endlich durch sind.

Die gut ausgebaute Straße R111 führt uns über Taznakht, dann auf die N10 nach Ouarzazate. Langsam, erstmal wieder einen vernünftigen Platz für die Nacht suchen. In Ermangelung von Sand müssen wir diesmal in den Steinen suchen 😉

Vorräte auffüllen in Ouarzazarte

Nächster Tag: Ankunft in Ouarzazate. Peter kennt einen inoffiziellen Weg zu den dort ansässigen Filmstudios. Das sogenannte Hollywood Marokkos KLICK hat ein sehr weitläufiges Außengelände, das man besichtigen kann.

Anschließend geht’s in die Stadt zum Auffüllen der Vorräte. Die Supermärkte hier sind gut sortiert, und so ist es kein Problem alles zu bekommen. Sogar ein Laden mit alkoholischen Getränken gibt es hier. Allerdings sehr teuer!
Doch nun zu unserem letzten Offroad-Abenteuer. Irgendwann erzählte ich Peter das es eine Verbindungspiste zwischen den Schluchten Daades und Todra gibt. Ob diese allerdings im Winter befahrbar ist – keine Ahnung. Es geht schließlich in das Atlasgebirge und der höchste Punkt liegt über 2.500 m hoch. Egal, das würde auf unserem Weg nach Norden gut passen.
Nach einer lauen Nacht (Temp. > 5°C) am Barrage el Mansour, unweit von Ouarzazate, brechen wir auf nach Boumalne Dadès und weiter hoch in das schmale Tal des Dadès.

Prominente Stelle im Dadès-Tal
Prominente Stelle im Dadès-Tal

Es ist immer wieder toll, obwohl wir hier schon mehrer Male gefahren sind. Die Landschaft ist einfach überwältigend. Nach ca. 60 km suchen wir die Abfahrt zur Piste 3444. Ja, die Piste hat sogar eine Nummer, ist ca. 50 km lang und endet in Tamtatouche.

Hier mal eine Karte. Die Piste ist grün eingezeichnet.

Querung Daades-Todra
Querung Daades-Todra

Der Einstieg ist bald gefunden und es geht in ein sehr steiniges Qued. Auf dem Weg dorthin kommt uns ein einheimischer Toyota entgegen. Ein Gespräch macht klar, dass die Piste wohl machbar sei, aber sehr schwierig da die Piste oft weggeschwemmt ist und der Weg dann über Felsbrocken im Qued entlang läuft. Wir lassen uns von den Schilderungen nicht unsicher machen und fahren munter weiter. Der Kollege hat aber nicht übertrieben. Wir suchen ein- ums andere Mal den besten Weg über die Felsen und kommen nur sehr, sehr langsam voran.

Höchster Punkt auf der 3444
Höchster Punkt auf der 3444

Schließlich brauchen wir fast den ganzen Tag bis wir in Tamtatouche ankommen und uns hier einen Stellplatz suchen. Die Auberge Amazigh vermietet Zimmer und hat auch ein paar Stellplätze mit Strom. Somit ist die Wärme im Zelt gesichert, denn unser Ecomat wir unser Dachzelt schön heizen.
Die Küche ist in Betrieb und so entschließen wir uns heute Abend mal andere kochen zu lassen. Brochette, Salate und Beilagen werden serviert – allerdings schon etwas abgekühlt. Na ja, man kann nicht alles haben. Die Nacht wird kalt das merken wir schon als wir ins Zelt klettern. Am nächsten Morgen zeigt das Thermometer -5 °C, brr. Nix wie weg. Erst mal die Karre anschmeißen, Heizung an und ab bis die Sonne da ist. Ein paar Kilometer weiter fahren wir rechts ran und frühstücken. Der weitere Tagesverlauf bringt keine fahrtechnischen Herausforderungen mehr, nur noch Asphalt.

Namenloser Gorges
Namenloser Gorges

Die heutige Strecke führt uns über Midelt bis Azrou. Dort übernachten wir im Eurocamping KLICK ein schöner Platz am Rande von Azrou. Sehr viele Wohnmobilisten hier. Hauptsächlich Franzosen, aber auch ein Deutscher ist vor Ort. Strom ist auch hier kein Problem. Wir sind darüber sehr froh, denn schließlich sind wir noch auf 1.500 m Höhe.

Azrou-Tanger Med, das ist die heutige Etappe. Die Fähre geht um viertel vor vier und es sind bis dahin ca. 450 km. Also los!
Vorbei an Meknes, Rabat, Richtung Tanger und dann zum neuen Hafen Tanger Med. Als wir ankommen geht alles ganz schnell. Passkontrolle, auf zum Zoll und zum Röntgen!?
Röntgen? Ja, unsere Karre wird durchleuchtet. Wir vermuten sie suchen nach Drogen. Dann geht’s schon zur Verladung.

Fähre nach Algeciras
Fähre nach Algeciras

Bye, Bye Marokko, wir kommen wieder. Ganz bestimmt!

Den Rest der Heimreise ersparen wir Euch. Wir kommen ohne Zwischenfälle drei Tage später wieder im Westerwald an und träumen schon wieder vom nächsten Urlaub :-))

Alle Fotos unserer Marokko-Reise hier KLICK

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