Heute wollen wir auf jeden Fall den Track SBM beginnen. Also los, wir packen unseren Kram zusammen, nochmal duschen, bezahlen und beim netten Platzbesitzer verabschieden. Nicht allzu weit weg suchen wir uns einen Übernachtungsplatz im Qued. Das Ksar Tazougart und die Höhle Kef Aziza sind nicht weit, und da wollen wir hin.
Doch erst heißt es Vorbereitungen zu treffen für die kalte Nacht. Ein schönes Lagerfeuer verlängert, das draußen sitzen und man muss nicht schon um acht ins Zelt kriechen. Holz sammeln ist gar nicht so einfach hier. Feuerholz ist sehr begehrt. Die Häuser hier haben keine Heizung und so sind die Marokkaner auch auf Holz angewiesen. Wir behelfen uns mit trockenen Palmstöcken und -wedel. Brennt auch sehr gut.
Nächster Morgen, die Sonne lacht. Der Alkohol vom Vorabend ist verarbeitet und nach dem Frühstück klettern wir hoch zur Höhle „Kef Aziza“. Sie ist ca. 4.5 km lang und eine der längsten Höhlen in Marokko die gut und einfach zu erkunden ist.
Die Höhle ist wirklich gut begehbar. Nach wenigen Metern vom Eingang entfernt wird es spürbar wärmer, überall an der Decke hängen kleine Fledermäuse. Ich habe nicht den Ehrgeiz hier kilometerweit hereinzulaufen, und so drehe ich mit Betty nach ein paar hundert Metern um. Wir warten am Start und verbringen die Zeit mit dem Erkunden von Unbekanntem.
Die Höhle war ja ganz nett, jetzt ist aber Zeit das wir auf die Piste kommen!
Angefixt von den Beschreibungen der Pistenkuh wollen wir einige ausgewählte Tracks abfahren. Der erste davon ist SBM, ca. 270 km lang, wir rechnen mit drei Tagen in der Pampa. Doch erst zurück nach Boudnib, Wasser und Diesel bunkern. Dann los!
Die Piste beginnt unspektakulär und steigert sich langsam. Mehrmals müssen wir Peter mit seinem T4-Synchro an den Haken nehmen. Manchmal sind die Auffahrten dann doch zu steil. Aber gemeinsam haben wir bis jetzt alle Schwierigkeiten gemeistert. Es ist herrlich einsam hier und das, was die Landschaft zu bieten hat, wird auch immer besser.
Der besondere Übernachtungsplatz
Unser heutiger Übernachtungsplatz liegt auf einem Plateau, das nur schwer zu erreichen ist. Peter hat den Ehrgeiz und den festen Willen dort anzukommen. Hier und da mal ne Pause, dann ist wieder mal eine Steinstufe oder Tiefsand zu bewältigen. Es ist nie langweilig und wir genießen die Fahrt. Wir kommen gut voran. Auf der Piste schwankt der Schnitt zwischen 10 und 25 km pro Stunde. Trotzdem muss man sich konzentrieren – Unaufmerksamkeiten werden sofort bestraft 😉
Die letzten Kilometer sind nochmal aufregend, einige Engstellen sind zu meistern, dann geschafft. Das Hochplateau liegt vor uns!
Nach einem ausgedehnten Frühstück wird es auch heute wieder halb 11 bis wir endlich fertig und startbereit sind. Erst vom Plateau runter, denn das war eine Sackgasse, zurück auf die Piste. Und, was hab ich vorher gesagt: „Unaufmerksamkeiten werden sofort bestraft“. Wir merken nach 5 km das wir einen Abzweig verpasst haben. Also zurück und beim nächsten Mal besser aufpassen.
In den ersten Sandfeldern die kommen fährt Peter sich wieder fest, kein Problem, wir haben ja genügend lange Seile. Und schon geht’s weiter, wie schon gestern sind die Landschaften unglaublich.
Schönes Land – Marokko!
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